erzählt von Elli Spirelli

Ihr habt ja sicher im Evangelium das Kapitel „Die Heilige Nudel“ gelesen. Dann wisst ihr auch, dass unser geliebtes Monster bei der Erschaffung der Welt nicht immer die klügsten Entscheidungen traf. Für die noch Uneingeweihten hier eine kleine Zusammenfassung:

Als das Fliegende Spaghettimonster den Olivengarten Eden erschuf, erschuf Es auch den Wicht. Der sollte den Garten erhalten, indem er ihn bearbeite. Dann erschuf das Monster aus der Rippe des Wichtes ein Weib und nannte es Männin. Als Wicht und Männin sich ihrer Nacktheit bewusst wurden, versteckten sie sich letztlich vor dem Monster im Olivengarten.

Die Entwicklung nahm ihren Lauf, leider im Evangelium nicht näher erläutert. Aber unsere Forscher waren hier erneut fündig, sodass ich euch jetzt eine ausführlichere Darstellung der Ereignisse liefern kann.

Das Leben im Olivengarten wurde den beiden auf Dauer zu unbequem. So baute der Wicht einen Unterstand mit einer sehr kuscheligen Schlafstatt. Natürlich hoffte er, damit bei der Männin zu punkten. Ihr wisst ja, er fand sein nudliges Anhängsel zu klein und wünschte sich, es gelegentlich in der Männin verstecken zu können. Säuselnd und lockend nannte er sie Männuelä. Sie ließ sich umgarnen, nannte ihn Heinzelmann, besonders, wenn er fleißig dabei war, ihr das Leben zu versüßen. Schnell zog sie zu ihm in den Unterstand. Die gemütliche Schlafstatt lockte sehr, denn es war ja sonst nichts los. Das Kuscheln brachte beiden immer größeres Vergnügen, versetzte sie sogar in einen Rauschzustand. So wurden sie unachtsam und bald konnte das Monster ihr Versteck ausfindig machen. Umsichtig bedachte Es die Folgen, auf die Es so gar keine Lust verspürte. Die beiden Wichte reichten schon, einen noch kleineren Wicht, der obendrein nur plärrte, das wäre zu viel. Also begab sich das Monster zum Unterstand als beide fest schliefen und veränderte den Zustand der Männin nach Seinem Wunsch. Dann kehrte Es ihnen den Rücken und kümmerte sich wieder um die aktuellen Aufgaben, die ein Fliegendes Spaghettimonster so zu erledigen hat.

Kommt euch das irgendwie bekannt vor? Viel viel später nutzte eine pfiffige Frau Namens Maria die aus den Anfängen der Welt überlieferte Geschichte, um ihrem sehr einfach gestrickten Mann ihre unbefleckte Schwangerschaft zu erklären. Ihr alle wisst, dass ihr diese Lüge nicht nur ihr Mann abnahm. Aber halten wir uns nicht länger an so viel Einfalt auf und gehen schnell weiter in der Geschichte.

Monat um Monat verging. Das Wichtelweib wurde rund und runder. Der Wicht hatte zu tun, um ihr Hüllen anzufertigen, die sie auch genügend wärmten. Schaffte der die nicht rechtzeitig heran, lockte sie ihren Heinzelmann nicht liebevoll. Er hörte dann nur ein schroffes „Heinz“. Die Umstände hatten sich bei ihr halt geändert. Die schönen warmen Tage gingen dahin. Die Zeit der reifen Früchte war gekommen. Erntezeit ist arbeitsintensiv, will man genügend Nahrung anhäufen, um gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Unsere Wichte hatten reichlich zu tun. Leider konnte Heinz sich immer weniger auf seine Männuelä verlassen. Sie konnte sich immer schlechter bewegen, denn sie war inzwischen sehr sehr rund. Oft ruhte sie sich auch am Tage in der gemütlichen Schlafstatt aus. Sie verlangte nach immer mehr Decken und der arme Heinzelmann schuftete bis in die späten Abendstunden ohne Hilfe von Weib und Monster. Er bereute dann sehr, das vom Monster erbetene Knobibrot vor Ihm versteckt zu haben. Vergeblich rief der Wicht um Hilfe. Er wurde nicht erhört.

Bald schon, als die Tage des Jahres am kürzesten waren, kam Männuelä gar nicht mehr aus dem Bett. Ihr schien es nicht sehr gut zu gehen. Der Wicht war ratlos. Die Geburt des Kindes stand kurz bevor, aber beide wussten nicht, was ihnen geschah. Woher auch! Endlich hatte unser Monster ein Einsehen. Es lenkte die Schritte von zwei in der Nähe weilenden Piraten auf den Weg zum Olivenhain. Sie waren unterwegs, um eine Heilerin mit Namen Fregolina zu finden, die sie auf kommenden Kaperfahrten begleiten sollte, um auftretende Wunden im Kampf zu heilen.

Diese Drei fanden unsere Wichte schnell, denn Männuelä war durch ihr Gejammere und Gestöhne schon von Weitem zu hören. Fregolina erkannte sofort, was Sache war und gab sowohl Heinz als auch den Piraten Spirellus und Makkaronski Anweisungen, was zu tun sei. Durch die Hilfe der drei Pastafari lag bald ein Baby im Stroh, schrie und zitterte.
Heinz machte große Augen. Das Kind war zwar klein, für einen Wicht aber sehr stattlich. Als er dann das nudlige Anhängsel zwischen den Beinen des Kindes betrachtete, fand er, das es nicht besser hätte ausfallen können. Er war zufrieden und strahlte wie ein Seepferdchen. Die Piraten waren ebenfalls erfreut, dieses kleine Wesen begrüßen zu können, das mit so vielen goldenen Locken auf dem Kopf an kleine nudlige Anhängsel erinnerte. Da der Kleine zu frieren schien, zog Spirellus unversehens seinen warmen Piratenmantel aus und wickelte das Neugeborene darin ein. Makkaronski kramte einen sehr kleinen Dolch aus seinen Taschen und legte ihn dazu. Dann sprach er zu den immer noch verblüfften Eltern, die sich langsam darüber klar wurden, was da geschah, dass es nun an der Zeit wäre, dem kleinen Jungen einen Namen zu geben. Fregolina schlug den Namen „Brian“ vor. Der Name gefiel allen. Ich werde dafür sorgen, dass alle Piraten von Brian erfahren, um immer für ihn da zu sein, schwor Makkaronski. Von nun an wollen wir Pastafari den Tag der Geburt des kleinen Brian feiern. Die langsam wieder zu Kräften kommende junge Mama fragte, was heute eigentlich für ein Tag sei. Makkaronski überlegte kurz. Ähm, heute ist … der 24. Dezember.