Fast alles, was uns Pastafari an Fleischbällchen erinnert, lieben wir. Deshalb haben wir auch so begeistert die Fußballeuropameisterschaft verfolgt. Nun rollt er also bald wieder, der Ball. Dieses mal nicht europäisch, sondern olympisch.
Aber ich bin ziemlich sicher, was ich in Europa erfahren habe, wird sich auch dort spiegeln.

Was uns mit vielen Fußballern verbindet, ist der Glaube. Gut, wir glauben an das Fliegende Spaghettimonster und Seine Wunder, die Fußballer zeichnen sich eher durch unerschütterlichen Aberglauben aus. Man erkennt es daran, wie sich einige gelegentlich vor dem Oberkörper herumfuchteln, als wollten sie Insekten verjagen.

Andere hingegen blicken inbrünstig gen Himmel, wenn sie gut oder schlecht waren. Suchen sie Unterstützung vom Fliegenden Spaghettimonster?
Sind vielleicht schon viele Fußballer heimliche Pastafari und trauen sich nur nicht zu outen? Haben sie die gleichen Probleme wie schwule Fußballer? Das wäre genau so traurig.

Mancher, ach, eher fast alle Zuschauer im Stadion wirkten recht sorglos und schienen eventuelle Folgen für ihre Gesundheit locker in Kauf zu nehmen.
Könnte sein, dass unserem Monster das Beschützen so vieler Menschen gerade nicht passte, da Es lieber unabgelenkt dem Spiel folgen wollte. Wir werden es wohl bald wissen.
Ich habe jedenfalls vorsorglich mal zum Monster gebetet. Arrrgh!

Aber beim Endspiel der EM war unser FSM voll da. Schließlich ging es um den Sieg des Landes, das die Pasta fast so sehr liebt, wie unser aller Schöpfer. Außerdem haben die Italiener schon lange vor den Engländern Fußball gespielt.

Auch mich packte es. Wurde der Name Chiesa genannt, konnte ich es mir nicht verkneifen, „Pastafariana Italiana“ anzuhängen. Ich war so bei der Sache, dass ich mich des Gefühls nicht erwehren konnte, ES würde mich lenken. „Sind vielleicht auch italienische Pastafari auf dem Spielfeld?“, schoss es mir durch den Kopf. Schließlich ertappte ich mich dabei, wie ich laut mit Papst Al Zarkawi sprach, der sich leider zu früh zum Biervulkan aufmachte und nach dem unsere Kirche in Templin benannt ist. Er verfolgte mit Sicherheit das Spiel und ließ es sich dabei am Biervulkan gut gehen. Also bat ich ihn mehrfach um Unterstützung für einen Sieg der Azuris.

Aber die Zeit verging und das Elfmeterschießen rückte näher. Ich zweifelte schon. Doch dann schlug der Gong unserer Uhr laut und deutlich 5 mal, obwohl er eingetlich abgestellt war. Das war ein Zeichen! Nur welches? Da die Verlängerung des Spiels fast zu Ende war, konnte das nicht bedeuten, dass noch 5 Tore fallen würden. Klar, Elfmeterschießen stand bevor. Würden die Italiener 5 mal treffen oder verschießen? Ich grübelte nicht all zu lange, denn dazu war es einfach zu spannend. Erst als das Spiel für die Azuris gewonnen war, verstand ich das Zeichen. 5 Elfer wurden verschossen, der letzte von einem Engländer.

So ist das mit Gebeten und Wünschen. Man bekommt manchmal ein Zeichen, aber muss es auch zu deuten wissen. Da das sehr schwierig ist, lasse ich mich in Zukunft doch lieber nicht mehr auf so etwas ein. Ich denke gelegentlich an die Pastafari, die hoffentlich ein gemütliches Plätzchen für mich am Biervulkan reserviert halten. Es kommt die Zeit, da ich sie wieder sehen und mit ihnen fröhlich zechen kann. Vielleicht spielen wir ja auch mal Fußball zusammen? Wer weiß?

…denkt sich eure
Elli Spirelli