Arrrgh, Valentinstag schadlos überstanden!

Bettwäsche kann wieder gewechselt werden, wie oben bei Nachbars. Der Handel freute sich, dass einiger Kitsch den Besitzer wechselte.
Die Süßigkeitenbestände schrumpften in den Regalen. Es lebe die Hoffnung, dass die Beschenkten so viel Süßigkeiten vertilgten, dass die nächstgrößere Konfektionsgröße ansteht und der Handel wiederum profitiert.

Die Templiner Zeitung fragte sich in einem Artikel, ob der Valentinstag eine Erfindung der Supermärkte und Blumenhändler sei oder ein alter kirchlicher Feiertag. Aufklärung erhoffte sie sich beim katholischen Gemeindereferent.

Der meint, St. Valentin läuft in der Kirche unter ferner liefen. In der DDR wäre der Valentinstag nie gefeiert worden und wenn das jetzt ab und an in einer Kirche passiere, dann eher, weil der Zeitgeist das will. Außerdem gäbe es eine Menger wichtigerer Heiliger als St. Valentin.

Tatsächlich geht der Brauch, sich am Valentinstag Blumen zu schenken, auf die römische Göttin Juno zurück, weil Mitte Februar die Paarungszeit der Vögel beginnt. Juno, der Schützerin von Ehe und Familie, wurden an diesem Tag Blumen geopfert; den Frauen schenkte man an diesem Tag Blumen.
Schon interessant. Aber noch interessanter finde ich die Frage, warum Leute heilig gesprochen werden, die irgend wann einmal eine gute Tat vollbrachten. Es gab und gibt so viele Menschen, die das auch taten oder tun. Auch sie handelten selbstlos, riskierten mitunter Leib und Leben oder schrieben z.B. ein  Evangelium als Antwort auf zu depperte Bestimmungen.

Tun sie das für hohe Ehren? Ich kann mir das nicht vorstellen. Jeder, der Gutes tut, tut das wohl in erster Linie für sich selbst, bleibt so mit sich im Reinen. Bekommt man dafür Dank und Anerkennung, freut man sich. Aber wegen einer Seelig- und/oder Heiligsprechung verbringt wohl kein Mensch gute Taten.

Hat es am Ende gar nichts mit guten Taten zu tun, wenn jemand heilig gesprochen wird? Geht es vielmehr darum, ob er der Kirche genutzt hat oder nicht?

Wenn man an Mutter Theresa denkt, könnte man zu diesem Ergebnis kommen. Der Todesengel von Kalkutta hat es doch tatsächlich fertig gebracht, den Kranken Schmerzmittel zu verweigern, damit sie so Christus näher sein konnten. Der musste ja auch leiden. Nun könnte man meinen, Christen würden das tatsächlich als gute Tat sehen. Sicher gibt es auch solche.
Ich vermute eher, es werden die vielen Millionen gewesen sein, die sie aus den Spendengeldern für die Kranken auf das Konto des Vatikan geschaufelt hat.

Ja, natürlich weiß auch ich, heilig wird man, nachdem man seelig gesprochen wurde. Notwendig sind nicht gute Taten, sondern Wunder. Ob die Leute dann gute Menschen waren oder z.B. extreme Antisemiten, war egal.

Glaubt ihr nicht? Gut, hier zwei Beispiele:

Der Heilige Chrysostomos, Erzbischof von Konstantinopel, hielt regelmäßig Predigten gegen Juden. Da hieß es dann:
“Die Synagoge ist nicht nur ein Theater, sondern auch ein Bordell. Sie ist eine Räuberhöhle und ein Versteck für unreine Bestien. In ihrer Schamlosigkeit übertreffen die Juden sogar Schweine und Ziegen.”

Der heilige Ambrosius von Mailand erklärte gar, als ein Bischof vom Kaiser zur Rechenschaft gezogen werden sollte, weil er eine Synagoge abgebrannt hatte:
“Ich erkläre, dass ich die Synagoge in Brand gesteckt habe, ja, dass ich ihnen dazu den Auftrag gegeben habe, damit kein Ort mehr sei, wo Christus geleugnet wird.”

Auch die bedeutenden Heiligen Hieronymus, Augustinus und Kyrill waren echte Judenhasser. Da war nichts, aber auch gar nichts von der angeblichen Feindesliebe der Christen.

Über die Jahrhunderte haben sie, von den alten Kirchenvätern über Luther bis ins 19. Jahrhundert konsequenten Judenhass betrieben und tragen somit Mitverantwortung am Holocaust. Das heute übliche Gerede vom christlich-jüdischen Abendland ist nichts als eine weitere Mär der Kirchen.
Das belegt das kleine Büchlein “Von Golgatha nach Auschwitz”, aus dem auch obige Zitate stammen, absolut schlüssig und nachvollziehbar.

Nö, das ist nichts für uns.  Machen wir es also wie immer, liebe Brüder und Schwestern. Bleiben wir mutige Freibeuter, mitfühlende Korsaren, aufmerksame Piraten und zeigen uns auf den Kaperfahrten als Helden. Und brauchen wir mal eine Auszeit vom Heldenmut, kein Problem. Dann legen wir uns mal in die Hängematte und halten die Füße still. Auf uns Pastafari warten dereinst auf alle Fälle Biervulkan und Stripperfabrik. Mehr Gutes braucht es nicht.