Wieder einmal steht ein stiller Feiertag an. Am Sonntag bleibt euch jede Freude verwehrt, bleibt zu Hause, packt vorher Taschentücher ein. Es ist Totensonntag, Traurigkeit ist vorgeschrieben.

In meinem Umfeld wünschen sich viele, dass nach ihrem Ableben für sie ein Fest gefeiert wird, auf ein erfülltes Leben soll freudig zurückgeblickt werden. Doch fragt man die Kirchen, dann ist das nicht gewollt. Wer keinen Spaß hat kommt schon mal nicht auf komische Gedanken, deshalb müssen die Schäfchen sich in Trauer üben und der Staat bietet sich hier direkt als Gehilfe an und setzt für die großen Kirchen eben dies durch.

Wer sich jedoch an bestimmten Tagen plötzlich mehr von der Musik fernab der Kirchen und des eigenen Hauses gestört fühlt, der scheint sich sehr mit dem Leben anderer beschäftigen zu müssen, dem reicht das eigene nicht. Kommt da etwa Neid auf, dass andere auch ausgelassen feiern können?

Oft höre ich in dieser Debatte „ja, aber du kannst ja die anderen 365-x Tage feiern.“ Natürlich kann ich das, ich will es gar nicht, aber die Freiheit es zu können ist schön. Diese wird jedoch beschnitten, durch die x Tage an denen ich dem Tode zu gedenken habe, ob ich will oder nicht.

Vielleicht ist es Zeit doch einmal eine Kanone zu kaufen? Der Gedanke an sakralen Salut erfreut mich immer mehr.