© Marc Humer

….und möchte in alle bayrischen Amtsstuben das Kreuz hängen.
Ob er damit sagen möchte, es ist schon ein Kreuz mit Bayern?

Könnte möglich sein, welches Kreuz hat er nicht genau festgelegt.
Soll es nun die ganz hohe Schule mit Kadaver sein, auch Kruzifix genannt? Oder eher Modell Klappfix, so etwas praktisches aus zwei Holzleisten mit Scharnieren, die sich auch schnell zur Zigarrenschachtel falten lassen?

Das alles weiß man gar nicht so genau. Trotzdem tobt mehr als die halbe Republik. Studenten rufen, in einem Hauch von 68, zum zivilen Ungehorsam auf, Beamte rätseln, ob sie dann in ihrem Dienstzimmer auch alle anderen religiösen Symbole aufhängen oder doch lieber einfach ein Bild über das verordnete Kreuz, und sogar die Katholiken sind empört: “Kreuze sollen in die Behörden – nicht als religiöses Zeichen, sondern als Symbol der Leitkultur. Das ist ein Missbrauch des Heilszeichens..”

Bleibt die Frage, wie sollen wir Pastafari uns verhalten?
Für nichtbayrische ist das recht einfach. Die haben mal wieder herzlich was zu lachen. Es ist ein fröhliches und befreiendes Lachen, denn die wissen ganz klar, solche Religiotisierung des öffentlichen Dienstes wird eh gestoppt werden. Klagen sind schon angekündigt.

Schwierig wird es jedoch für bayrische Pastafari. Eigentlich könnten die genau so lachen, nur müssen die eventuell auch mal an dem Kreuz vorbei, wenn sie ihre Amtsgeschäfte erledigen müssen. Das kann, ja das muss, bei ihnen zu ernsthaften Gewissenskonflikten führen, steht das Kreuz doch gerade für das, was mit dem Pastafaritum so gar nicht zu vereinbaren ist: Dogmen und Gewalt.

Aber das Monster wäre nicht das Monster, wenn es uns nicht auch Hilfe aus diesem Dilemma beschert hätte: Nudelwasser.

Nehmt einfach ein bisschen mit, wenn ihr auf das Amt müsst. Nehmt auch einen Küchenpinsel mit. Den tunkt ihr in das Nudelwasser und spritz das dann in der Gegend herum. So wird jedes Amt pastafarianisch geweiht und ihr könnt es mit gutem Gewissen weiter aufsuchen. Sollte euch jemand daran hindern wollen, verweist auf diese Pastwa hier, die jeder Pastafari zu befolgen hat. Dann wird euch, von den in dieser Hinsicht sehr zuvorkommenden Bayern, das Weihen im Rahmen der Religionsfreiheit gewährt werden.

Noch besser. Versammelt euch in Gruppen, setzt eure Dreispitze auf, bindet eure Bandanas, legt eure Augenklappen an und haltet richtig schöne Zeremonien im öffentlichen Bereich vor den Ämtern ab. Gern auch mit etwas Bier von SEINEM  Biervulkan. So macht das Weihen mehr Spaß.

Wenn euch das alles nichts ist, findet einfach Trost in der Lyrik. Noch besser als “Da steht er, der Söder” reimt sich nämlich

“Da geht er, der Söder.”

Geht ihr also demnächst mit eurem Kreuz verantwortungsvoll um.