Bitte verzeiht mir, liebe Brüder und Schwestern, ich habe gelogen.

Ich habe gelogen, als ich letzte Woche schrieb “Heute keine Nudelmesse”. Doch, die gab es, nur nicht in Templin.

Aber der Reihe nach. Wir hatten wirklich ein Folge sehr interessanter Tage.

Am 19. August gings los. Ab auf die Autobahn und nach München. Dort gabs die Pastafarianische Trauung von Frl. Anna und Pirat Cheng. Wir waren sehr gespannt, denn persönlich kannten wir die Beiden nicht. Um so mehr freuten wir uns, wie locker und entspannt es dort zu ging, obwohl die Peitsche nicht weit weg hing. Die Trauung war prima vorbereitet, für die Braut gab es einen Nudelbrautstrauß und alle Gäste kamen als Piraten. Es war ein richtig schöner Abend, auch wenn wir nicht lange bleiben konnten. Zu müde waren wir von der Autofahrt und am nächsten Tag mussten wir wieder fit sein.

Da ging es nach Eichstätt. Der Bund für Geistesfreiheit hatte uns zu seinem Sommerfest eingeladen, um eine Nudelmesse zu halten. Das war schon die dritte für den BfG und wir waren entsprechend entspannt. Sehr gespannt waren wir auf das Museum der Kirchenkritik, von dem wir schon gehört hatten .

Es hielt, was wir uns versprochen hatten. Teils lustig, teils extrem frech und das alles in einer entwidmeten Kirche mitten in der Altstadt, einer erzkatholischen. Der Pfarrer dort war so wütend, dass er den Kurator sogar auf offener Straße mit dem Schirm anging. Der hat entsprechend reagiert und ein neues Ausstellungsstück daraus gemacht. Es war so viel zu sehen, dass wir ganz vergessen haben, ausreichend zu fotografieren.

Das Sommerfest war dann richtig schön und entspannt, die Messe ein voller Erfolg, obwohl wir ziemlich lange reden mussten, bis wir die verstockten Atheisten dazu gebracht haben, am Abendmahl teilzunehmen. Aber als dann die ersten kamen, war der Bann gebrochen. Besonders unter der Jugend hatten wir richtige Fans.
Sonntag ging es dann zurück nach Templin. Nun begann das Kofferpacken. Mittwochs flog eine kleine Delegation unserer Kirche und ein Sympathisant nach Salerno, zum Jahrestreffen der italienischen Bruderkirche.

Es war heiß, sehr heiß und wir recht froh, dass unser Quartier auf über 500 m Höhe in den Bergen war. Es gab viel Freizeit, hin und wieder etwas Chaos aber vor allem überwältigende Eindrücke.

Von der Freundlichkeit unserer Schwestern und Brüder, die tatsächlich das Glaubensbekenntnis aus unserer Nudelmesse in deutsch nachsprechen wollten,

von ihrer Improvisationsfähigkeit, von der Landschaft und von der Demo durch Salernos Flaniermeile.

Vor allem aber vom Abschlussevent.

Mit einem Piratenschiff ging es in eine kleine Bucht, in der der Liscabisso versenkt wurde. Die Stimmung konnte besser nicht sein, es wurde gegessen, getrunken, gebadet. Wie auf einem echten Piratenschiff natürlich barfuß.

Nun sind wir wieder zu Hause, etwas erschöpft aber voller Eindrücke, und sind gespannt, wer an diesem Freitag hier zur Nudelmesse erscheinen wird. Einer hat sich schon angemeldet, das Uckermark-TV. Wer also Bock auf Fernsehen hat, kommt nach Templin zur Freitagsmesse.