aus der Reihe “Oldies but Goldies”
Meine heutige Geschichte geht weit zurück, sie trug sich zu, als es die Zeitrechnung noch gar nicht gab. Es gab aber schon Pastafari. Die wussten das noch nicht,
hatte ES sich doch noch gar nicht offenbart. Zu allen Zeiten gab es aber schon Menschen, die nach Seinen flauschigen moralischen Standards lebten. Manchmal waren es sogar welche, die offiziell zu anderen Religionen gehörten. Von solch einer Pastafarina erzähle ich euch jetzt.
Zu jener Zeit gab es viele Religionen.
Jeder lebte seinen Glauben nach dem vermeintlichen Willen seines Gottes oder aber nach seinem eigenen. Berührungen zwischen den verschiedenen Glaubensrichtungen gab es ständig und auch entsprechenden Austausch. Nur eine Gruppe, die Juden, wollten lieber unter sich bleiben. Das war für die anderen kein Problem, denn die strengen Regeln des Judentums sagten ihnen nicht im geringsten zu.
Allerdings konnte es gelegentlich schon vorkommen, dass ein besonders hübsches Judenfräulein einem stattlichen Piraten zur Verlockung wurde und er sie letztlich zum Weibe nahm.
Auch Maria, eine bildhübsche Jüdin, war auf dem besten Wege, sich so einen Ritter der Meere zu angeln.
Sie war jung und lebenslustig. Ihr genügte es nicht mehr, gierige Männerblicke auf sich gerichtet zu sehen. Sie wollte endlich wissen, wie es ist, mit einem Manne zusammen zu sein und sich dem Liebesrausch mit Haut und Haaren hinzugeben. Leider gab es in ihrer Religion da so manch unüberwindbares Hindernis. Keusch sollte aber wollte sie nicht sein. Sie hielt die Augen offen nach einem Manne, der sich über alle strengen Regeln hinweg setzen würde und
begegnete eines Abends einem Piraten auf Landgang. Sie plauderten und flirteten. Schnell stellte Mary fest, dass dieser junge Mann ganz anders war, als die, die in ihrem Umfeld zu finden waren. Das gefiel ihr, das wollte sie und so ging sie mit ihm in sein Quartier und verbrachte die Nacht mit ihm, endlich am Ziel ihrer Wünsche angekommen. Ansgar, der Pirat, freute sich über seine besonders hübsche und gar nicht zimperliche Freundin, die ihn nun immer wieder besuchen kam. Doch das Glück hielt nicht lange an.
Auch andere Burschen des Dorfes bemerkten Marias Schönheit und wollten ebenfalls mit ihr zusammen sein. Die war sehr geschmeichelt und neugierig, wie die Freuden, die sie gerade erst entdeckt hatte, wohl mit weiteren Männern wären.
Bald siegte ihre Neugier und sie wendete sich auch anderen Freibeutern zu. Sie lebte wie in einem Rausch und bemerkte zu spät, dass sie sich bald einen Ruf einhandelte, wie sie ihn lieber nicht haben sollte. Es kam, wie es kommen musste, sie wurde schwanger.
Nun war guter Rat teuer. Sie brauchte einen Partner, der sie zur Frau nahm und für sie und das ungeborene Kind sorgen würde. Dazu hatten die Burschen, die sich zuvor gern mit ihr vergnügten, nun aber nicht die geringste Lust. Es gab aber eine Sitte zu jener Zeit, dass allen, die ein Kind gezeugt, sich aber nicht zu ihm bekannt hatten, die Vorhaut abgeschnitten wurde, damit sich diese Jünglinge nicht mehr in dem Maße am Sex erfreuen konnten, wie es das Spaghettimonster vorgesehen hatte.
Die Juden, die gemerkt hatten, wo Maria immer hin gegangen war, wollten deshalb das ganze Seeräuberdorf umstellen, allen 200 Männern die Vorhäute abschneiden und diese dem zum Brautgeschenk machen, der Maria heiraten würde.
Als das Monster das vernahm, kippte es vor Schreck fast vom Firnament. Am folgenden Tag besah es sich dieiebe Maria aus der Nähe, beobachtete sie eine ganze Weile und merkte, wie sie immer noch heftig mit jedem Piraten schön tat, der ihr in die Quere kam. Als sich endlich eine Gelegenheit bot, sie allein anzutreffen, zeigte ES sich ihr und richtete vier Worte an sie: „Sag mal, gehts noch?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, packte unser Fliegendes Spaghettimonster sie mit Seinen Nudeligen Anhängseln und setzte sie dort ab, wo sie her kam. Nicht jedoch, ohne ihr eine Geschichte ins Ohr zu flüstern.

Maria lächelte, und jeder, der dieses Lächeln sah, musste ihr alles glauben. So hatte ES es gefügt. Sie suchte sich eine Höhle, die sie vom Ziegenhüten kannte. In die Krippe, die dort noch stand, legte sie nach einer völlig schmerzfreien Geburt ihren Sohn, den sie Jesus nannte.

Erstveröffentlichung 26.12.2013