Der Ketzertag ist tot, es lebe der Ketzertag!

Ein Fest der Säkularen inmitten der mit Steuergeldern tüchtig aufgeblasenen Feierlichkeiten, der größten Sekte der Welt.

Im Gegensatz zum Katholikentag bekam der Ketzertag nicht einen müden Euro öffentliche Förderung. Trotzdem war es Daniela Wakonigg gelungen, ein anspruchsvolle kleine Veranstaltungsreihe zu organisieren. Der Zustrom war zu allen Veranstaltungen so groß, dass die Plätze nicht reichten. Schnell wurde ein Livestream eingerichtet. So konnten nicht nur die Besucher, die nicht mehr in den Veranstaltungssaal kamen, alles im großen Vorraum mitverfolgen, sondern auch die, die es nicht nach Münster geschafft hatten. Wir hatten die Ehre, den Abschlussgottesdienst zu halten.

Zuvor waren wir aber schon tüchtig in der Stadt unterwegs. Mehrere Stunden hielten wir unser Banner inmitten der Ungläubigen hoch. Es gab richtig tolle Diskussionen, und einen Hardcorechristen, der uns beschimpfte, konnten wir gut als Beispiel christlicher Nächstenliebe vermarkten.

Am Nachmittag ging es zum Bahnhof. Den hatte doch tatsächlich ein Bischof mit „geweiht“.
Das konnte wir so nicht stehen lassen. In einer Prozession von rund 50 Leuten wedelten wir mit heiligem Nudelwasser die Flüche dieses Sektierers wieder weg. Das Monster war ganz augenscheinlich mit uns. Als der Sicherheitsdienst uns nicht in den Bahnhof lassen wollte, schenkte ES dem dann doch noch die Einsicht, was die Zeugen Jehovas dürfen, muss auch uns gewährt werden.

Danach trafen wir uns mit anderen Pastafari, die bis aus Bayern nach Münster zur Messe gekommen waren. Während Elli S. Und ich uns erst mal im Hotelzimmer erholten, hielten die unser Banner unter den Ungläubigen hoch. Sie waren begeistert, wie oft sie fotografiert und angesprochen wurden. Flyer und Button wurden reichlich verteilt.

Dann war es so weit. Nach einem sehenswerten Vortrag „Das Fliegende Spaghettimonster – Religion oder Religionsparodie“ kamen wir auf die Bühne.
Es war eine ergreifende Messe, was auf dem Video leider nicht so richtig rüber kommt. Leider gab es für den Livestream kein Raummikrofon das die tolle Atmosphäre wiedergeben konnte. Vor allem bei meinem „Gesang“ hätte das gute Dienste geleistet. Der war glücklicher Weise, im Saal als Einzelstimme nicht zu hören.

Es war ein ringsherum tolles Erlebnis, auch wenn wir am Ende des Tages mehr als müde waren.
Dieser Ketzertag sollte unbedingt wiederholt werden.