“Ich weiß schon, warum ich keine Gruppen oder Foren administrieren möchte 🙂 Und ich werde auch keinen Verein gründen….”

Das hat mir ein altgedientes Mitglied als Reaktion auf eine Diskussion in unserer Facebookgruppe geschrieben. Ich kann das gut nachvollziehen. Manchmal habe auch ich die Nase voll.
Es gibt, das scheint ein ehernes Gesetz zu sein, immer mal wieder Trouble in Gruppen. Mal haben Leute etwas falsch verstanden, mal wollen sie sich für etwas “revanchieren”, mal einfach Spaß an der Aufregung haben oder was auch immer. Dann wird wild diskutiert und oft endet das in persönlichen Angriffen.

In solchen Momenten fragt man sich echt, warum tust du dir das eigentlich an?
So wie in dem Fall jetzt. Ein Fotograf hatte unsere Demo in Detmold fotografiert und uns seine Bilder kostenlos zur Verfügung gestellt mit der Bitte, bei deren Veröffentlichung seinen Namen zu nennen. Ein völlig normale Vorgang und ich habe mich sehr über sein Entgegenkommen gefreut.Leider sahen das zwei Teilnehmer der Demo, ausgerechnet die zeitweiligen Träger unseres Transparentes “Wider den Unglauben”, nicht so. Sie fanden die Forderung des Fotografen ebenso unverschämt wie meinen Hinweis, die bitte nicht ohne dessen Namen weiter zu teilen. Schließlich hätte der Fotograf sie auch nicht gefragt, ob sie fotografiert werden wollen.

Sie haben von mir verlangt, sie auf allen Bildern, die wir irgendwo veröffentlichen, unkenntlich zu machen. Was zumindest bei einem der beiden völlig unnötig war, denn der hatte sich mit Perücke und falschen Bärten schon selbst unkenntlich gemacht. Dem anderen habe ich nun ein Bärtchen angemalt. Ich finde, so sieht er viel lustiger aus.

Es stimmt, jedem steht das Recht am eigenen Bild zu. Aber es gibt eben auch Ausnahmen. Sonst wäre z.B. Pressefotografie gar nicht mehr möglich. Eine dieser Ausnahmen ist die Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen, Aufzügen und Ähnlichem. Also auch bei einer Demo. Ganz besonders noch dann, wenn man sich als Träger der Losung der Demo in deren erster Reiche besonders positioniert hat.

Wie immer gab es noch andere, die das nicht wussten, es gab welche, die offensichtlich Spaß am Streit hatten und welche, die einfach rumalbern wollten. Elli Spirelli und ich waren mit der Hochstimmung von Detmold, die Feier hatte wirklich allen ganz groß gefallen, gerade im Kurzurlaub in Polen. Die Hochstimmung war zumindest bei mir schlagartig weg, ich musste mich um Zeugs kümmern, das einfach nur unsinnig und lästig war. In dem Fall wurde der Perücken- und Bartträger wegen wiederholtem Verstoß gegen die Gruppenregeln und Aufforderung, diese einzuhalten, aus der Facebookgruppe ausgeschlossen.

Ja, ich weiß, der sehr, sehr gute Vereinsvorsitzende erklärt in solchen Fällen geduldig und immer wieder, warum die Lage so ist, wie sie nun mal der Gesetzgeber vorgibt. Ich bin da nicht immer so geduldig, in dem Fall hatte das aber auch schon ein sehr sachkundiger Mitdiskutant  vergeblich versucht. Wenn dann noch von diesem Verpixelung fordernden Mitglied, das noch nie etwas für den Verein getan hatte, außer Beitrag zu zahlen, Belehrungen kommen, wie der Vorstand den Verein zu führen hätte, kann das einem schon sauer aufstoßen. Jede Woche habe ich zwei feste Termine in Sachen Monster: Donnerstags das Wort zum Freitag schreiben und freitags die Nudelmesse in der Kirche. Ich mache die Pressearbeit, führe die Mitgliederliste, versende die Briefe an die Neumitglieder, bestelle Flyer und Aufkleber und suche Leute, die diese entwerfen, ich kontrolliere das Bankkonto, fahre durchs Land um Hochzeiten oder Nudelmessen zu halten, organisiere Veranstaltungen, moderiere die Facebookgruppe und unsere Seite dort und habe in der Aufzählung hier bestimmt noch dies und das vergessen. Das sind mindestens 10 Stunden, in manchen Zeiten auch 20 in der Woche Dienst am Verein und dem Monster.

Das mache ich, weil es in den allermeisten Fällen wirklich Spaß macht. Aber dann kommen halt auch mal solche Zeiten, in denen ich so richtig die Nase voll habe.

Und dann kommt ihr und baut mich wieder auf. So wie ein langjähriges Vereinsmitglied, das zum letzten Streit bei Facebook schrieb:

Hmmm, das Freibeutertum nebst dem vermuteten Gedankengut scheint mir die Tage in dieser illustren Gruppe etwas abhanden gekommen zu sein?
Auf der einen Seite fand ich den einen oder anderen Kommentar durchaus erheiternd – obwohl er unter Umständen vielleicht gar nicht diese Intention hatte …?
Pastafari, die in einer, UNSERER geschlossenen Gruppe, Bildrechte einklagen wollen und auf eine Verpixelung der eigenen Person bei Veröffentlichungen von öffentlichen Gruppenveranstaltungen bestehen, zeigen zumindest in meinen Augen eher wenig piratenhaftes – aber vielleicht geht es ja auch nur mir so …
Im Übrigen ist für mich die Moderation unseres Zeremonienmeisters sicherlich nicht unantastbar – aber passend. Danke Dir Rüdiger auf diesem Wege für Dein Engagement und den gewaltigen Zeitaufwand, meinen Respekt!
Und …, wer das alles ganz anderes sieht, es gibt sicherlich noch unzählige Religionen zu entdecken oder in´s Leben zu rufen?
Es grüßt der Bruder Candele
fest im Glauben .

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Damit ist dann auch meine Frage von oben beantwortet: In solchen Momenten fragt man sich echt, warum tust du dir das eigentlich an?

Weil ihr mich dann wieder aufbaut und es mir wieder Spaß macht.

Dafür ein herzliches Dankeschön an euch. Die Reise geht weiter.