Wischen
ist für viele von uns schnöde nervige Hausarbeit. Aber das täuscht,
liebe Brüder und Schwestern. Auch ich fand das Wischen nicht gerade
besonders aufregend. Allerdings bin ich jüngst von Ihm erleuchtet
worden. Ich wischte so vor mich hin, die Hände hatten zu tun, die
Beine folgten und der Kopf hatte Pause. Halbherzig und halb dösend
bearbeitete ich den Fußboden. Da kam es, das Zeichen, das überfallartig meinen dösenden Zustand beendete.
Ich sah mir also meinen fransigen Mop genauer an. Falls
ihr auch wollt, seht hier
„Nudlige
Anhängsel“, schoss es mir unterm Piratenkopftuch hervor. Ein
Zeichen!
Noch
nie benutzte ich meinen Mop trocken, um den Staub von einer Ecke in
die andere fliegen zu lassen und schaute nachdenklich in den
Wischeimer mit Wasser. Unser Monster liebt das Wasser und die
Piraten. Früher belächelte ich alle Hausfrauen, die sich bei
staubiger Arbeit ein Kopftuch in piratiger Manier umbanden. Jetzt ist
mir klar, dass sie Pastafari waren, die aber aufgrund ihrer
Unorganisiertheit nicht zu erkennen waren. Eine Hausfrau kommt
bekanntlich wenig herum und stand damals obendrein ohne Internet und
Smartphone o.ä. da. Außerdem wäre es bei der älteren Generation
sicher nicht ganz ungefährlich gewesen, sich als Pastafari erkennen
zu geben.
Ich
tauchte also mit einem breiten Lächeln im Gesicht die nudligen
Anhängsel meines Monstermops ins angewärmte Nass. Etwas Luxus darf
schon sein. Mit großer Freude setzte ich meine Arbeit fort, bis
aller Staub entfernt war. Die Staubteilchen, die die direkte
Verbindung zu Ihm hätten verwirbeln oder gar verhindern können,
waren beseitigt.
Jetzt,
da ich meine Erkenntnisse aufschreibe, um sie mit euch zu teilen,
überkommt mich das unbändige Verlangen, sofort den Monstermop zu
holen, das Piratentuch zu binden und mich der Hausarbeit zu widmen.
Seid also nicht böse, dass ich mich heute kurz fasse und tut es mir
ggf. nach. So haben wir alle am Freitag den direkten Draht zu Ihm
geebnet.
Ramen

Eure
Deckschrubberin Elli