Der Ethikrat 

wird heute sich heute in öffentlicher Sitzung damit beschäftigen, ob auch wir Pastafari zukünftig unsere alte religiösen Tradition der Blendung ausüben dürfen. Zugegeben, es geht nicht direkt um uns, sondern um die Beschneidung  aus religiösen Gründen. Weil aber das Pastafaritum genau so zu Deutschland gehört wie das Judentum und der Islam sind auch wir gemeint.
Grund genug zu fragen, was ist und soll der Ethikrat und warum sind, nachdem dort nun auch Juden und Muslime vertreten sind, wir nicht eingebunden?
26 Mitglieder sollen in diesem Rat für Information der Öffentlichkeit und Förderung der Diskussion in der Gesellschaft unter Einbeziehung der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen sorgen und Stellungnahmen sowie Empfehlungen für politisches und gesetzgeberisches Handeln abgeben. Wenn wir nicht vermuten wollen, er solle nur Politikern als Alibi für ihr Handeln dienen, muss dieser Rat völlig unabhängig sein. Können Mitglieder, die nicht etwa gewählt, sondern von genau den Politikern für die sie Empfehlungen erarbeiten sollen, berufen werden, unabhängig sein? Es ließe sich schon vermuten, dass dann hier ähnliche Prinzipien wirken wie die, die ausgewiesene Fachleute bei Studien fast immer zu dem Ergebnis kommen lässt, das nah an den Wünschen ihrer Auftraggeber liegt. 
13 Mitglieder werden vom Bundestag bestimmt, weitere 13 von der Bundesregierung. Bei deren Auswahl wird, trotz anfänglicher gegenläufiger Diskussion, darauf geachtet, auch offizielle Kirchenvertreter zu benennen.
Der Bundestag geht nach Quote vor. 5 Mitglieder stellte so die CDU, darunter einen Weihbischof und einen Theologen. Die SPD hat drei Vertreter benannt, FDP und Linke je zwei und Grüne einen. 
Das Kabinett um Merkel hatte nur 11 neue Mitglieder zu benennen, da die Amtszeiten von Altbischof Huber und der Biologin Heike Wallesch weiterlaufen.  Ausdrücklich betont wird dabei, dass mit Leo Latasch und Ilhan Ilkilic nun auch ein Muslim und ein Direktoriumsmitglied des Zentralrats der Juden berufen wurde. Zwei Theologen vervollständigen die religiöse Ausrichtung. 
Deshalb, liebe Brüder und Schwestern, halte ich die oben geäußerte Besorgnis, hier wird nach politischen Gesichtspunkten entschieden, für fehl am Platz. Ich bin sicher, die andersgläubigen Vertreter werden das Heft des Handelns in die Hand nehmen, denn sie werden sicher auch unter den restlichen Mitgliedern noch Verbündete und Gleichgesinnte finden.

So bin ich denn voller Hoffnung, bisher gelebte Tradition kann auch weiter gelebt werden. Auch wenn der eine oder andere das anders sehen mag. 

Nachtrag:
Ich wusste es, liebe Gemeinde. Auf die Allianz von Politik und Kirche ist Verlass. Wie Stern inzwischen meldet, akzeptiert der Ethikrat mehrheitlich die Beschneidung. Wenn auch unter Auflagen.