Es lohnt sich, immer mal den Schreibtisch aufzuräumen. Manchmal kommt dann längst vergessenes zu Tage. Bei mir war es heute ein Gedicht, das mir Julian Pieper schon im August 2015 geschickt hatte. Nun endlich kommt es an die Öffentlichkeit. Danke, Julian.

Die Friedensnudel

Was sind das für dunkle Zeiten

Europa, Asien, Afrika
die Nationen sind am Streiten
und dann kam auch noch Ebola
Man würde gerne Frieden schaffen
und redet viel und diskutiert
und schickt den Arabern mehr Waffen
und hofft, der Feind wird ausradiert
Es mag nun etwas komisch klingen
doch glaubet mir, es wäre wahr:
Die Nudel würde Frieden bringen
das wird bestimmt gleich jedem klar

Denn ist man auch des Blutes gierig
und glaubt des Führers Wort
Mit Nudeln ist es ziemlich schwierig
sich zu bekriegen bis zum Mord.

Will man den Feind brutal erstechen
selbst mit Spaghetti, ungekocht,
Sie würden doch nur sanft zerbrechen
nicht mal die Kleidung wird durchlocht.

Mit Nudeln kann man auch nicht schießen
und ist die Füllung noch so hart
Man kann nur Wasser drüber gießen
dann werden sie bekömmlich zart

Gekocht kann man sie zwar gut biegen
und fast verwenden wie ein Seil
Doch damit lässt sich nicht bekriegen
wie mit dem scharfen Metzgersbeil.

Denn will man jemand strangulieren
bis dass er in das Grase beißt
Man kann es noch so oft probieren
wiel die Spaghetto vorher reißt.

Und will man Nudeln wütend schmeißen
dem Feinde mitten ins Gesicht
Er würde einfach nur zubeißén
verletzen würde ihn das nicht.

Man kann somit getrost vergessen
sie zu verwenden für Gewalt
Da bleibt nur noch sie aufzuessen
ob frisch vom Herde oder kalt.

Kocht man dazu Tomantensauce
wird man davon so richtig satt 
und legt sich mit gedehnter Hose
ins Bett und fühlt sich mächtig platt.

Wer denkt da noch an Losmarschieren
mit einem Bauch so schwer wie Blei
und auch brutales Duellieren
klingt viel zu sehr nach Plackerei.

So lasst uns Nudeln produzieren
statt Panzern, Minen, Munition
und massenweise exportieren
in jede üble Kriegsregion.