Ihr wisst es alle, wir hielten am vergangenen Wochenende unser jährliches Pastafaritreffen ab. Ihr wisst auch, Pastafari lassen keine Gelegenheit aus, um zünftig zu feiern. Da störte weder Kälte noch Regen, zumal die Location, das Arboretum in Dreetz, nichts zu wünschen übrig ließ und für jedes Wetter gemacht war.

Unser Decksmann Sprottenköder schmiss gleich mal den Riemen auf die „Orgel“ und entlockte dieser so herrliche Melodeien, dass spontan eine Horde tanzwütiger Pastafari hinzu sprang und sich mit jedem neuen Song mehr erwärmte. So entledigte sich das tanzwütige Volk nach und nach einiger hinderlicher Kleidungsstücke. Es kam schon ein leiser Verdacht auf, dass man sich vor seiner Zeit in der Stripperfarbrik befand.

 Zum Glück erinnerten sich einige weniger
agile Pastafari, dass ja noch eine Messe abzuhalten war.

 So
unterbrachen wir denn das frohe Treiben um im Autokorso in die Stadt,
die sich Neustadt an der Dosse nennt, zu fahren. Manche werden
gedacht haben, der IS setzt zur Eroberung an, als sie die Schwarze
Flagge in einem offenen PKW flattern gesehen haben. Nö, war unser
Monster drauf und das schon seit Anbeginn, lange, bevor es den IS
gab. 


Eigentlich wollten wir ja zum Pferdemarkt nach Havelberg
und dort eine Prozession abhalten. Aber die Stauwarnungen im Autoradio
haben uns dann abgehalten, dorthin zu fahren. Deshalb endete unser
religiöser Umzug vor der Kreuzkirche in Neustadt 
(Dosse). 

 

 Alle
Beteiligten waren mit ganzem Herzen dabei und gut geölte Stimmen
schmetterten „Ein bissfest Burg ist unser Gott“.

Selbst Radwanderer hielten extra an, um ein Foto zu machen und kurz mit uns zu reden.

Auch
sonst wurden wir, wo wir nur auftauchten, wohlwollend beäugt,
angesprochen, fotografiert. Ob das am türkischen Imbiss war, beim
Besuch eines sehr schönen Gestüts oder einfach dort, wo wir gingen
und standen. Wir hatten uns wohl eine pastafarifreundliche Gegend
ausgesucht.

Das
schmeichelte uns zwar, aber wir wollten dann doch dort weiter feiern,
wo es so schön war und fuhren wieder ins Arboretum. Es wurden die
Vorbereitungen fürs Feuer und Kochen im Kessel vorgenommen,
gegessen, gesungen, getanzt. Seht selbst, die Fotos sprechen für
sich.

Was
aber nicht auf den Fotos zu sehen ist, muss ich euch einfach
erzählen. Es war ein bisschen verkehrte Welt. Ihr kennt es ja sicher
noch von früher, die Jüngeren vom Hörensagen. Bei
Tanzveranstaltungen saßen die Alten herum und beäugten das Treiben
der Jungen. Sie achteten darauf, dass alles fein gesittet abgeht und
hatten sicher auch ihren Spaß, die jungen Leute beim Tanz zu
beobachten, Ersatz dafür, dass ihre alten Knochen solch Treiben
nicht mehr zuließen.
Bei
uns Pastafari ist das anders!!! Wir älteren Piraten müssen uns fit
halten, um im täglichen Kampf zu bestehen. Also bewegen wir uns
tapfer sehr ausdauernd zur Musik. Nichts macht mehr Spaß, als sich
auf diese Weise in Schuss zu halten. Aber was machen unsere
Jungpiraten??? Sie holen sich ein bequemes Sitzmöbel, einem
Deckchair gleichend, kuscheln sich gemütlich in Decken ein und
schauen schmunzelnd zu. Immerhin übertrafen sie uns an
Durchhaltevermögen um einige Längen. Mit Genugtuung konnten wir
dann am anderen Morgen allerdings feststellen, dass sie genau so grau
aussahen, wie wir.

Allen
Anwesenden hat das Wochenende sehr gefallen, obwohl das Wetter vielleicht den Einen oder die Andere doch davon abgehalten hat, zu kommen. Selbst für die, die für das Treffen einige hundert Kilometer gefahren sind, war klar: Beim nächsten Treffen sind wir wieder dabei. Kein Wunder, hat doch sogar das Aufräumen nach dem Frühstück am nächsten Morgen noch Spaß gemacht.